Wie kann ich als hetero- oder homosexuelle Person ein*e Ally (Verbündete*r) für bi+ Personen sein?

Vorraussetzung für all das ist natürlich, sich über Bi+sexualität zu informieren und bi+sexuellen Menschen zuzuhören. Ihr könnt bi+sexuelle Menschen auch fragen, was sie sich von euch als Ally wünschen.

1. Anerkennen, dass es Bi+sexualität gibt und es sich bei ihr um eine eigen- und vollständige Orientierung handelt.

2. Anerkennen, dass es eine bi+spezifische Diskriminierung und deren Folgen gibt, die sich von Homofeindlichkeit unterscheidet. (Auch wenn es natürlich Aspekte gibt, die beide Seiten betreffen.)

3. Dich dafür einsetzen, dass die Belange von bi+sexuellen Menschen (in queeren Kontexten) nicht an den Rand gedrängt werden. Z.B. das Bewusstsein über bi+spezifische Gesundheits- und Gesellschaftsprobleme stärken.

4. Bi+sexualität sprachlich nicht unsichtbar machen.

a. In LGBTQIA+ ist ein B, aber ausgesprochen wird es selten. Stattdessen sind bi+sexuelle Menschen „mitgemeint“, wenn es um die Belange von homosexuellen Menschen geht. Die Ehe für alle beispielsweise. Wenn sie dann auch so genannt wird, super, viel zu oft wird sie aber auch Homo-Ehe genannt.

b. Grundsätzlich werden Paare und sexuelle Praktiken noch viel zu oft danach bezeichnet, welche Geschlechter oder cis-normativ gedacht, welche Genitalien vorkommen. Haben z.B. zwei Menschen mit Vulva Sex, wird er lesbischer Sex genannt. Sex hat aber keine sexuelle Orientierung. Nur Menschen, die ihn haben, haben eine.

5. Gebt Bi+sexuellen nicht das Gefühl, dass sie ihre sexuelle Orientierung beweisen, z.B. zu einer gewissen Quote mit unterschiedlichen Geschlechtern geschlafen haben müssen und tragt damit zu dem Rechtfertigungszwang bei, dem sie ausgesetzt sind.

6. Wenn ihr die sexuelle Orientierung einer Person nicht kennt, dann labelt sie nicht fremd. Auch dann nicht, wenn ihr glaubt, sie aus der Partner*innenwahl ablesen zu können. Sexuelle Orientierung und auch Geschlecht sind von außen nicht sichtbar. Diese Informationen können Menschen euch nur mitteilen.

7. Wenn ihr mitbekommt, dass andere Menschen sich bi+feindlich äußern, an Vorurteile und Klischees über Bi+seualität glauben, das falsche Label für Personen benutzen etc., dann sprecht das an. Weist sie darauf hin bzw. klärt sie auf.